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Alte Wegführungen um Hamborn

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Straßen, zu Lande und zu Wasser, waren durch Jahrtausende das wichtigste Mittel der Kommunikation. Sie lenkten Siedlerbewegungen und Kriegszüge, ermöglichten den Warenverkehr und die Vermittlung von Neuigkeiten, sie halfen Glaubenslehren und technische Errungenschaften, Wissen und Moden zu verbreiten. Die Herrschaft der Könige und Kaiser im Mittelalter, die auf der Mobilität des Hofes beruhte, wäre ohne sie nicht möglich gewesen. Paderborn liegt seit ältesten Zeiten am Schnittpunkt bedeutender Heer- und Handelstraßen. Wichtigste Ost-West-Verbindung ist der Hellweg, der von Flandern über Dortmund, Soest und Paderborn bis zur Weser führt und eine Verlängerung bis nach Magdeburg hatte.
Mit dem Hellweg kreuzte sich bei Paderborn der Frankfurter Weg.

Der Frankfurter Weg, eine via regia

Erst im 17. Jahrhundert erhielt diese Straße den Namen "Frankfurter Weg", hier spiegelt sich die in der Neuzeit große Bedeutung dieser Strecke als Handelsweg von Frankfurt nach Bremen wieder. Die Straße selbst ist, zumindest in Teilstücken älter; Archäologisch ist der Weg bei Ausgrabungen der Wüstung "Balhorn" (in der Nähe der Kreuzung Frankfurter Weg / B 1; bei Paderborn) nachgewiesen. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird sie durch eine Reisebeschreibung des Abtes Nikulas, der von Island aus nach Rom reiste, belegt.
Im 18. Jahrhundert verlor der Frankfurter Weg an Bedeutung. Der Verlauf der Strecke ist aber insofern weitertradiert, als sie sich zum Teil mit heutigen Landstraßen und Wirtschaftswegen deckt. Von Korbach kommend verlief der Frankfurter Weg durch den heutigen Paderborner Staatsforst bei Eggeringhausen (er heißt dort heute Gembrisweg) über die Kastanienallee zum Stern, dort hoch zum Haxterberg (zum Queder Wehrturm). Von dort ging früher die Verbindung bis zum heutigen Frankfurter Weg in Paderborn. Dazu muß man aber wissen, daß die meisten Straßen auf dem natürlichen Untergrund verliefen und meist in einem schlechten Zustand waren. Wurde der Zustand zu schlecht, wich man auch auf Nebenstrecken aus. Ein Karte von 1525 zeigt z. B. den Verlauf der via regia hinter der Kapelle zur Hilligen Seele links abzweigend nach Eggeringhausen.
Der Frankfurter Weg war als via regia  zur Sicherung der Herrschaft ausgelegt und sollte eine schnelle Verbindung zwischen den damaligen Verwaltungszentren sicherstellen. Außerdem diente sie dem Heer zum Aufmarsch. Der vom Stern hoch zum Querweg führende Frankfurter Weg ist im Bereich der Steigung, dort wo er als Wegefächer noch zu erkennen ist, unter Denkmalschutz gestellt (1985 eingetragen). Im Begründungstext heißt es: “Wegefächer mit bis zu 1 m tief eingeschnittenen Hohlwegen. Es handelt sich um einen Abschnitt der mittelalterlichen Paderborner via regia.”
Die Wichtigkeit des Frankfurter Weges belegt die im 14. Jahrhundert errichtete Paderborner Landwehr mit ihren Wehrtürmen. Diese wurden zur Sicherung wichtiger Straßen gebaut. Der Queder Turm stand direkt an der Stelle, wo der Frankfurter Weg in das Paderborner Gebiet führte.
Den Frankfurter Weg benutzten die Fürstbischöfe von Paderborn für ihre Reisen nach Frankfurt, der Reichskrönungsstadt. Und auch die Paderborner Kaufleute zogen hierüber südwärts z. B. zur Franlkfurter Messe. Wahrscheinlich kam von Süden her Papst Leo III über den Frankfurter Weg nach Paderborn gezogen, als er dort 799 mit Kaiser Karl zusammentraf. Den Frankfurter Weg benutzte vielleicht auch Goethes Postkutsche.
 

Weitere wichtige Wege sind die Handelswege. Hamborn wird gestreift vom Husener Hellweg, der von Paderborn aus die Husener Str. aufwärts führte bis zum Stern (heute vom Flugplatz unterbrochen). Am Stern kreuzte sich der Husener Hellweg mit der Frankfurter Weg und führte an der Grenze des heutigen Hamborn weiter südwärts.

Der Ettelner Hellweg ist ein alter Abzweig des Frankfurter Wegs und führte von Paderborn den Querweg hoch direkt durch Hamborn hindurch (Schneise) nach Etteln und Dalheim. Im Bereich der Schneise sind die tiefen Einschnitten rechts und links des Weges sehr schön zu sehen. Auch am Hunenwinkel sind die Spuren des alten Weges noch deutlich sichtbar. Er ging geradeaus über den Berg Richtung Etteln.

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